leuchtende Nachtwolken

Am 5.Juli 2020 konnte ich nach 22:00 Uhr am Sonnblick Observatorium
sogenannte Leuchtende Nachtwolken (engl. noctilucent clouds- NLC) beobachten. Diese Wolken treten in ca. 83km Höhe auf und es sind Eiskristallwolken, die das Licht der bereits seit ca 1h untergegangenen Sonne reflektieren. NLC Beobachtungen kommen in höheren Breitengraden öfter vor und werden zB. im Meteroros.de dokumentiert.



Am Sonnblickobservatorium werden unabhängig davon im Projekt GRIPS Beobachtungen des Infrarotspektrometers (GRound-based Infrared P-branch Spectrometer) Temperaturen der Mesopausenregion (ca. 86 km Höhe) gemessen bzw. abgeleitet. Der Projektbetreiber DLR / German Aerospace Center, verbunden im Alpenobservatorium (VAO), konnte mir die für die leuchtenden Nachtwolken notwendige tiefe Temperatur von unter  150K  (-123°C) daraus bestätigen. Im Projekt wird die Temperatur in 86 km Höhe gemessen. Das ist die Höhe vom sogenannten Airglow.
So verbindet sich sehr schön nach Tagen im Nebel ein Hobby mit wissenschaftlichen Projekten.

Mehr dazu:
www.dlr.de/ GRIPS Projektseite und www.sonnblick.net/ Reports Sonnblick Broschüre 2020 Seite 24
Meteoros.de Atmosphärische Erscheinungen  Arbeitskreis Meteore e.V.



Leuchtende Nachtwolken, auch bekannt als Noctilucent Clouds oder Polar Mesospheric Clouds,
sind eine faszinierende Erscheinung am Nachthimmel. Diese leuchtenden Wolken treten in den Polarregionen auf und sind bekannt für ihre lebendigen, leuchtenden Farben und ihre ungewöhnliche Erscheinung.

Was sind leuchtende Nachtwolken?

Leuchtende Nachtwolken sind Wolken, die in der Mesosphäre, der zweithöchsten Schicht der Erdatmosphäre, in einer Höhe von etwa 80 bis 85 Kilometern über der Erdoberfläche auftreten. Sie bestehen aus winzigen Eiskristallen, die sich in der extrem kalten Mesosphäre bilden, wo die Temperaturen oft unter -90°C liegen. Der Name “leuchtende Nachtwolken” leitet sich von ihrer Eigenschaft ab, in den späten Abend- und frühen Morgenstunden, wenn die Sonne unterhalb des Horizonts steht, zu leuchten. Dies gibt ihnen ihr charakteristisches leuchtendes Erscheinungsbild.

Erscheinungsbild von leuchtenden Nachtwolken

Leuchtende Nachtwolken haben einzigartige Eigenschaften, die sie von anderen Wolkenarten unterscheiden. Sie sind oft dünn und zart, mit einer zirrusartigen Erscheinung, die oft als “Wellen” oder “Wellenmuster” beschrieben wird. Die Wolken können in verschiedenen Farben auftreten, darunter blau, grün, rosa und orange. Die Farben entstehen durch das Streuen des Sonnenlichts durch die Eiskristalle in den Wolken. Je nach Sonnenstand und Betrachtungswinkel können die leuchtenden Nachtwolken unterschiedliche Farben und Muster aufweisen, was zu ihrer faszinierenden Erscheinung am Himmel beiträgt.

Entstehung von leuchtenden Nachtwolken

Die genaue Entstehung von leuchtenden Nachtwolken ist noch nicht vollständig geklärt, aber es wird angenommen, dass mehrere Faktoren eine Rolle spielen. Einer der Hauptfaktoren ist die extreme Kälte in der Mesosphäre, die es ermöglicht, dass sich Eiskristalle bilden können. Die Eiskristalle in leuchtenden Nachtwolken bestehen hauptsächlich aus Wasser, aber auch aus anderen chemischen Verbindungen wie Stickstoff und Methan. Es wird vermutet, dass Staubpartikel und Moleküle aus dem All als Kondensationskeime dienen, an denen sich die Eiskristalle bilden können.

Ein anderer wichtiger Faktor für die Entstehung von leuchtenden Nachtwolken ist die hohe Feuchtigkeit in der Mesosphäre. Obwohl die Mesosphäre extrem kalt ist, enthält sie auch geringe Mengen an Wasserdampf. Dieser Wasserdampf kann an den Kondensationskeimen kondensieren und Eiskristalle bilden, die dann zu leuchtenden Nachtwolken heranwachsen.

ggf: zusätzliche Artikel:
google: Research Article Mesospheric Temperature During the Extreme Midlatitude Noctilucent Cloud Event July 2016 N. Kaifler B. Kaifler H. Wilms M. Rapp G. Stober C. Jacobi

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